Alle Beiträge von Thomas Rink

HOCHBAROCK

Kammermusik des HOCHBAROCK steht auf dem Programm unserer Sommerkonzerte. Neben Werken von Robert de Visee für Laute  und Johann Georg Thiel für Fagott und Generalbass werden wir anonym überlieferte Sonaten für Viola da Gamba Solo sowie für Posaune und Basso continuo und Suiten – sozusagen die Erfindung des Hochbarock – von Johann Fischer und aus einer unbekannten englischen Sammlung spielen. Die ungewöhnliche Besetzung dieser Trio-Kompositionen mit Blockflöte, Diskantgambe, Posaune und Laute ist gleichsam eine Reminiszenz an das sogenannte „Broken Consort“ des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts.

Das CONCERTINO SCHLESWIG-HOLSTEIN spielt in der Besetzung mit JEMMA THRUSSELL (Volen da Gamba), Elke Holm (Blockflöte – am 25. November 2023) THOMAS RINK (Barockfagott und Blockflöte), MICHAEL MÜLLER-ANDERSSON (Posaune) und GERO PARMENTIER (Laute).

MICHAEL PRAETORIUS & ZEITGENOSSEN

Am Ende des Jahres möchten wir zwei Konzerte dem genialen Musiktheoretiker und Komponisten MICHAEL PRAETORIUS (1571-1621)  widmen. Neben bekannten Advents- und Weihnatsliedern von ihm für Chor und Instrumente erklingen Stücke von William Brade, Jakob van Eyck und Girolamo Frescobaldi.

Neben den Chören in Brunsbüttel (Leitung: Agnes Farkas) und Henstedt-Ulzburg (Leitung: Martin Hageböke) spielt das CONCERTINO SCHLESWIG-HOLSTEIN in der Besetzung von Elke Holm – Blockflöte, Thomas Rink – Dulzian, Carsten Jäger – Zink, Michael Müller-Andersson – Posaune, Cornelia Kempf und Mareike Horn – Violine, Susanne Horn und Thomas Petersen-Anraad – Violen da Gamba, Johannes Schlage – Cembalo und Orgel

IN DIALOGO – Musik der Spätrenaissance und des Frühbarock

Wie klang die Musik im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert? Welche Komponisten wurden vielleicht in Friedrichstadt vor 400 Jahren, als unser Nachbarort gegründet wurde, gespielt?
Das CONCERTINO SCHLESWIG-HOLSTEIN mit Elke Holm (Renaissance-Blockflöte), Thomas Rink (Dulzian und Renaissance-Blockflöte), Michael D. Müller (Barock-Posaune) und Malte Wienhues (Cembalo und Orgel) spielt Werke von Jacob va Ecyk, Adrian Willaert, Jan Pieterszon Sweelinck, Salomone Rossi, Girolamo Frescobaldi und Johann Sommer. Dazu liest Nils-Lennart Saß Texte von Michael Praetorius und Zeitgenossen.

MUSIK AM HOFE DES SONNENKÖNIGS

Am Hofe von Versailles gaben sich die damals größten Komponisten sozusagen „die Klinke in die Hand“ – Namen wie Jean-Baptiste Lully (Der König tanzt) oder Marin Marais (Die siebte Saite) mögen durch Filmwerke in den letzten Jahren bekannt geworden sein. Wie Kammermusik dort in den Gemächern des fantastischen Schlosses klang, zeigen
Susanne Horn (Viola da gamba), Ulf Dressler (Laute), Kent Pegler v. Thun (Cembalo)

MUSIKALISCHER GOTTESDIENST

Aufgrund der geltenden Hygienebestimmungen müssen unsere Release-Konzerte am 3. Adventswochenende leider abgesagt werden.

Aber im Gottesdienst der St. Laurentius-Kirche von Tönning werden

Paul Bialek – Barockvioline und Susanne Horn  – Viola da Gamba

eine Suite für Geige und Gambe von CHRISTOPH BERNHARD spielen. Neben einer Suite von Jakob Froberger ist dies das einzige Werk im „Partiturbuch Ludwig“ von 1662.

Bitte melden Sie sich im Kirchenbüro oder bei Kantor Christian Hoffmann an.

IN IMITATION OF BIRDS – TRIOSONATEN DES BAROCK

IN IMITATION OF BIRDS – TRIOSONATEN DES BAROCK

Die Triosonate ist die beliebteste Gattung in der Barockzeit schlechthin. Neben zwei Violinen in den Oberstimmen sind alle erdenklichen Kombinationen zwischen 1600 und 1750 möglich. Wir haben in unserem Programm außer der Besetzung von 2 Blockflöten zum obligaten Basso continuo (hier mit Bass-Viola da gamba und Cembalo) von Giuseppe Sammartini, und von William Williams  (dessen bekanntes Trio den Titel für unser Programm lieferte) auch die Kombination Blockflöte und Pardessus de Viole (das kleinste Mitglied der Gambenfamilie) plus Generalbass (dann entsprechend mit Fagott und Cembalo) gewählt.  Georg Philipp Telemann schrieb allein vier in dieser Art (wir interpretieren das wunderbare d-Moll-Werk TWV 42:d7 mit dem höchst virtuosen Flötensolo im letzten Satz) und Jacques Christoph Naudots drittes Stück aus seiner Sammlung „Fetes rustiques“ wird von uns in der Oberstimme mit einer Sopranino-Blockflöte in f“ besetzt werden. Ein weitere Triosonate gibt es von Joseph Bodin de Boismortier, dessen Op. 37 die Wahl der Melodie-Instrumente den Ausführenden freistellt. Wir haben uns für Voice-Flute (eine Tenor-Blockflöte in d‘), Bass-Viola da gamba entschieden . Und ein „Schmankerl“ sei uns erlaubt: Theodor Schwartzkopff hat ein Werk für Viola da gamba, Fagott und Basso continuo geschrieben, dass wir ihnen gerne einmal wieder präsentieren wollen.

Ausführende sind:

Elke Holm – Blockflöte in f“ und f‘, Thomas Rink – Blockflöte in f‘ und Fagott, Susanne Horn – Diskant- und Bass-Viola da gamba sowie Kent Pegler v. Thun – Cembalo

 

GOTTORF und ITALIEN II

William Brade, Johann Sommer, Girolamo Frecobaldi und Salomone Rossi stehen auf dem Programm

Ausführende sind:

Mareike Horn – Violine, Carsten Jäger – Zink Michael D. Müller – Posaune, Susanne Horn – Violen da Gamba, Thomas Rink – Dulizan und Philipp Weltzsch – Cembalo

Das Konzert  wird im Oktober stattfinden!

BRANDENBURGISCHE KONZERTE – 301 Jahre jung!

Als JOHANN SEBASTIAN BACH am 24. März 1721 die Partitur seiner sogenannten „Brandenburgischen Konzerte“ unterzeichnete, konnte er vermutlich nicht ahnen, dass diese „Six Concerts avec plusieurs Instruments“ nicht nur eine der beliebtesten Sammlungen in der Musikgeschichte sein würde, sondern dass es von diesen Stücken zahllose Interpretationen auf Tonträgern veröffentlicht gibt. Der legendäre CONCENTUS MUSICUS WIEN war das erste Ensemble, das alle sechs Konzerte erstmals auf historischen Instrumenten aufgenommen hat. Und wir widmen unsere heutige Aufführung dem Andenken der wunderbaren ALICE HARNONCOURT (26.09.1930-20.07.2022), die mit ihrem Mann Nikolaus und eben dem Concentus Musicus Wien diese 6 Werke oft in Konzerten und mehrmals für die Schallplatte bzw. für die CD und für’s Fernsehen aufgenommen hat.

Live hingegen hört man die Stücke relativ selten, das liegt vor allem an der unterschiedlichen Besetzung. Jedes der sechs Werke verlangt eine andere Instrumentierung.

Betrachtet man die einzelnen sechs Werke, so gibt es  durchweg in jedem Concert ein Novum, man könnte fast sagen einen „Schocker“: Schon im zweiten Takt des 1. Konzerts halten die Hörner mit ihren Triolen munter gegen 16-tel und 8-tel des restlichen Orchesters, im 2. ist’s die oben beschriebene irrwitzige Instrumentenkombination, im 3. gibt es einen mittleren Satz, der nur aus zwei Akkorden besteht (was oder wer darf oder soll etwas improvisieren?), das 4. Concert ist im Prinzip durch die Behandlung der Sologeige ein Violinkonzert, aber die Flöten machen ihr eigenes Ding, dann aber wieder sind sie „nur“ Tutti-Verstärkung. Die grandiose Cembalokadenz in Nr. 5 hat dem Werk oft das Attribut des „ersten Klavierkonzertes“ der Musikgeschichte eingebracht und im 6. Concert verlangt Bach zweimal im Violone ein Sub-Kontra B – ein Ton, der auf einem Kontrabass nicht  drauf ist (es sei denn, man stimmt die tiefste Saite auf eben diesen Ton und erzeugt nur noch „heiße Luft“)…. will Bach, dass in den Takten 45 und 110 des letzten Sastzes der Spieler oder die Spielerin eben dort ein Residuum (oder auch Residualton genannt) erzeugt? Schock für alle – für die Ausführenden, für die Zuhörenden und die Musikwissenschaft, die sich bei diesen 6 Werken freundlich aus ihrem Schubladendenken verabschieden darf.

Wir möchten Ihnen gerne die Konzerte II, IV (in Bachs eigenener Bearbeitung als Cembalokonzert BWV 1057), V und VI  präsentieren. Und dies gleich zweimal hintereinander, weil die wunderschöne Marienkirche in Kahleby für die zu erwartende Zuhörerschar zu klein ist. Die Konzerte beginnen um 15:00 und 17:30 Uhr

Das CONCERTINO SCHLESWIG-HOLSTEIN (auf Originalinstrumenten) spielt in der erweiterten Besetzung von Justin Bland – Trompete und Blockflöte , Thomas Rink – Blockflöte und Kontrafagott, Andreas Plückthun – Traversflöte, Hanno Nachtsheim – Oboe,  Britta Gemmeker und Manoel Reinecke – Violine und Viola,  Martina Nachtsheim, Cornelia Kempf und Mareike Horn, Violine, Susanne Horn und Thomas Petersen-Anraad – Viola da Gamba und Violone,  Andreas Vetter – Violoncello und Peter Uehling – Cembalo

Die beiden Konzerte werden unterstützt u.a. von der KULTURSTIFTUNG DES KREISES SCHLESWIG-FLENSBURG, dem SPENDENPARLAMENT SCHLESWIG-HOLSTEIN, der GEMEINDE BRODERSBY, der VR-BANK NORD

Christian Strehk schreibt zum „Geburtstag“ in den KIELER NACHRICHTEN vom 24.03.21, S. 21:

Genau vor 300 Jahren setzte ein gewisser Johann Sebastian Bach seine Unterschrift unter einen orchestralen Hit sondergleichen: Die sechs Brandenburgischen Konzerte waren und blieben ein Muster an Virtuosität, Kunstfertigkeit und hinreißender Affektivität. Wie da nach emotionaler Gestimmtheit die Mixtur der Instrumente gewechselt wird, bleibt atemberaubend – aber in Konzertveranstaltungen auch schwer zu realisieren. Außerdem ist der Anspruch an die Spieler enorm hoch. So gibt es in der Violinliteratur kaum schwierigere Passagen als den wahnwitzigen Trialog mit den beiden Blockflöten im vierten Concerto.

Noch immer sind nicht alle Geheimnisse der Partituren gelüftet. Der Barockfagottist und Musikwissenschaftler Thomas Rink hat Fragen und Innovationen zu den „Brandys“ gerade auf der Homepage der Gesellschaft für Alte Musik in Schleswig-Holstein zusammengetragen (www.gam-sh.de). Antworten kann man eigentlich sowieso nur konzertierend geben. Das Concertino Schleswig-Holstein will das „auf Originalinstrumenten“ zumindest mit den Teilen II, IV, V und VI versuchen: auf einer kleinen Tournee vom 24. bis 26. September in Elmshorn, Neumünster, Ahrensburg und Husum. Eine vielversprechende Geburtstagssause im dann hoffentlich coronabefreiten Norden … cst