I SAW MY LADY WEEP

Trauer und Trost, Verlust und Zuversicht – diese Themen sind in diesem Jahr vielleicht so aktuell wie selten. Musikalisch umgesetzt wurden sie aber schon immer. Besonders im Barock entstanden kammermusikalische Werke von unglaublicher Vielfalt.

Einige davon, vor allem solche, die selten gespielt werden, möchten wir Ihnen in diesem Programm vorstellen.

Namensgebend für das Programm ist die Komposition für Sopran und Begleitung von John Dowland „I saw my lady weep“.
Für die Begleitung einer Sängerin oder eines Sängers wurden verschiedene Instrumente besetzt, im Frühbarock verlangten die Komponisten meist ein Lauteninstrument. Unsere Klangfarbe wird durch zwei Violen da Gamba geprägt, die, dem Gesang ähnlich, ausdrucksstark modulieren können.

Die Fantasie von John Jenkins führen wir auf als „broken consort“. Das bezeichnet die Besetzung mit Instrumenten verschiedener Gattungen, bei uns Flöte, Violine, Violen da Gamba und Posaune.

Von Monsieur de Sainte-Colombe (den Vornamen kennt man nicht) passt „tombeau les regrets“ zum Thema. „Großes Bedauern“ ist die Überschrift, darunter befindet sich Bezeichnungen einzelner Abschnitte: les pleurs (das Weinen) oder joye des Elizées (Freude der Seeligen).

Abschließen möchten wir mit der Zeile aus Psalm 145: Aller Augen warten auf Dich, Herre!
Der vierstimmige Satz von Heinrich Schütz hat für mich gerade wegen seiner Schlichtheit eine berührende Intensität.

Ausführende

Marni Schwonberg – Sopran
Kent Pegler von Thun – Blockflöte
Mareike Horn – Violinein Konzert III Elke Holm – Blockflöte
Ingeborg Mentz – Viola da Gamba
Susanne Horn – Viola da Gamba
Michael Müller-Andersson – Barockposaune

Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei, weil wir gerade bei diesem Programm zum Gedenken an das Vergangene allen Interessierten die Gelegenheit geben wollen, daran teilzunehmen. Es wird Manchem schwerfallen, Geld für Konzertbesuche auszugeben. Daher bitten wir die, die es sich leisten können, um eine angemessene Spende am Ausgang.