BIBER, SCHEIDEMANN & CO

Heinrich Iganz Franz Biber gehört sicher zu den bemerkenswertesten Komponisten des späten 17. Jahrhunderts. Seine Kompositionen sind allesamt großartig und gelegentlich recht bizarr. Die Sonata reprensativa – auch Tiersonate genannt – ist ein herrlich-komödiantisches Werk für Violine und Generalbass, und das Quartett in d zeigt die recht ungewöhnliche Besetzung von 2 Violinen, Posaune und Basso continuo. In dieser Besetzung wird auch ein Stück von Antonio Bertali erklingen. Von ihm stammt auch die wunderschöne Triosonate für 2 Violinen und Basso continuo mit dem Titel „1000 Gulden“ – dabei handelt es sich vermutlich nicht um einen zu erwartenden monetären Beitrag für den Komponisten oder die Ausführenden (was allerdings schön wäre), sondern um das sogenannte „Tausendgüldenkraut“ (Centaurium). Außerdem gibt es ein anonym überliefertes Werk für Posaune und Basso continuo, genannt die St.-Thomas-Sonate.

Ziel dieser Konzerte ist es, Österreichische Barockmusik zu präsentieren, die, und das sollte nicht unerwähnt bleiben, in Musikaliensammlungen wie dem „Partiturbuch Ludwig“ (Wolfenbüttel) oder der Düben-Samlingen (Uppsala) auch im norddeutschen und nordeuropäischen Raum bekannt war.

Ergänzt wird die süddeutsch-österreichische Barockmusik mit zwei Solowerken des Dithmarschers Heinrich Scheidemann. Wie Biber für die Violinmusik war Scheidemann für die Komposition von Werken für Tasteninstrumente stilbildend.

Ausführende: Britta Gemmeker und Martina Nachtsheim – Violine, Thomas Petersen-Anraad – Violoncello, Ulf Dressler – Laute, Michael Müller-Andersson – Posaune und Kent Pegler v. Thun – Cembalo